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Ahmed-Moschee. KONSTANTINOPEL. 84. Route. 577 zerstört, teils durch Teppiche und Matten verdeckt, die schräg, in der
Richtung nach Mekka (S. 573), ausgebreitet sind. Auch die Gebetnische
(Mihrab) ist in der Apsis nicht in der Achse, sondern etwas südl. davon
angebracht; an den Pfeilern der Apsis r. die Freitagskanzel (Mimbar),
l. die achteckige vergitterte Sultanstribüne auf acht antiken Säulen.
Andere offene Tribünen für Vorbeter befinden sich im Schiff. Sehens-
wert
ist auch die Korannische im südl. Seitenschiff (nichts berühren!).

In den Nächten des Ramasán (S. 567) werden Fremde nur zu den
Emporen zugelassen, auf die man sich auch sonst durch den Küster hinauf-
führen
lassen kann.

An der Südseite der Moschee, neben dem Aja Sophia Meïdán, erheben
sich fünf Grabkapellen (Türbé, S. 567) von Sultanen; die südlichste,
das alte Baptisterium der Sophienkirche, stammt vielleicht noch aus der
Zeit Justinians.

Der baumbepflanzte belebte Aja Sophia Meïdán (Pl. H 7),
an der Südseite der Moschee, das alte Augusteion (Agorá), war in der
Kaiserzeit der vornehmste Platz von Neu-Rom, der Ausgangspunkt
der nach dem Goldenen Tor (S. 582) führenden Triumphstraße; in
der Mitte erhob sich bis zur türkischen Eroberung das Reiter-
standbild
Justinians. Der s.w. angrenzende über 300m l. Platz,
noch jetzt At Meïdán (Pl. H 7; Roßplatz) genannt, nimmt einen
Teil des von Septimius Severus (S. 568) begonnenen, von Konstantin
vollendeten kaiserl. Hippodroms ein. Von beiden Plätzen und vom
Serai Meïdán (S. 575) erstreckten sich die römischen und byzan-
tinischen
Kaiserpaläste mit ihren Anbauten und mehreren Kirchen
s.ö. bis zur Seemauer am Marmarameer.

An der Nordecke des At Meïdán, wo die Diwan Jolu-Straße
(S. 578) abzweigt, ist ein kleiner Stadtgarten. Weiter s.w. folgen
der von Kaiser Wilhelm II. im J. 1898 gestiftete Straßenbrunnen
und drei Denkmäler aus dem Altertum, die noch heute an der alten
Stelle, auf der Spina des Hippodroms (vgl. S. 363), stehen: der
30m h. Obelisk Theodosius’ I., aus der Zeit Thutmosis’ III. (S. 478;
früher in Heliopolis), mit römischen Sockelreliefs, die kaiserl. Fa-
milie
bei den Rennspielen in der Hofloge des Hippodroms; die
bronzene *Schlangensäule, einst die Mittelstütze des riesigen Drei-
fußes
, welchen die Griechen nach dem Siege bei Platää (S. 531) als
Weihgeschenk in Delphi aufgestellt hatten; der sog. Koloß, ein
Obelisk unbekannter Herkunft.

Wie die Sophienkirche, ist die *Moschee Ahmeds I. (Pl.
H 7; Eintritt s. S. 567), an der SO.-Seite des At Meïdán, überall
sichtbar. Sie wurde von dem jungen Sultan 1608-14 als die zweit-
größte
Moschee der Stadt erbaut, neben der Kaaba in Mekka als
die einzige mit sechs Minaretten. Der große baumbepflanzte Außen-
hof
, der als Markt dient, ist vom At Meïdán durch eine durch-
brochene
Mauer geschieden. Durch das hohe Hauptportal, mit
Stalaktitennische und schöner Bronzetür, betritt man den von
kuppelbedeckten Säulenhallen umgebenen Vorhof (hübsche Stalak-
titen-Kapitäle
); in der Mitte ein prächtiger sechseckiger Marmor-
brunnen
(S. 573), mit Bronzegitter.